Es war einmal: Fahrradanhänger waren früher bei uns allgegenwärtige Transportvehikel für alles. Dann wurden sie durch Autos verdrängt und im Rahmen neuer urbaner Mobilitätskonzepte scheinen sie heute ein wenig angestaubt.
In unserem Blogeintrag „Die aktuellen Trends der Lastenrad-Branche“ vom 10.10.2019 haben wir von den Neuerscheinungen auf der Eurobike berichtet und die aktuellen Lastenräder-Trends vorgestellt. Sei es die Rikscha als Taximöglichkeit, der Schwertransporter für Paketzusteller oder Lastenräder mit faltbaren Kisten: Sie sind alle Champions in ihren Klassen. Bis zu 300 kg transportieren sie und sind damit für beispielsweise mehrere Kinder oder die Vormittagsschicht vom Postboten bestens gewappnet. Nahezu alle sind mit einem Elektroantrieb ausgestattet – was der jeweiligen Schwere geschuldet ist. Und trotz der teils faltbaren Kiste sind sie noch recht groß und lang – schwierig für das städtische Fahren bzw. Parken. In allen Klassen sind aber auch einfachere und leichtere Fahrräder auf dem Markt – zum Teil dann ohne Motor. Für mich sind dies allerdings eher Spezialisten als Alltagsrad.
Wochenendeinkauf oder Kindertransport: Der richtige Fahrradanhänger muss her
Ich bin an die Überlegung zur Fahrrad-Transportfähigkeit etwas anders rangegangen. Diese Option brauche ich zum Beispiel beim Wochenendeinkauf. Bislang hatte ich den mit Packtaschen erledigt. Doch die bringen das Fahrrad schon zum Kippen, sobald ich nur kurz den Einkaufswagen wegbringe. An manchen Tagen muss ich meinen Enkel von A nach B bringen. Und ab und an gibt es Dinge, die man zwar gut in einem Cabrio transportieren könnte, aber da ich keins habe, eben in etwas Schubkarren-Ähnlichem. Beispielsweise den Hochstamm-Pflaumenbaum, der jetzt in unserem Garten steht.
Das Resultat daraus: zwei Anhängerkupplungen – eine für den Croozer Cargo-Lastenanhänger und eine für den Thule Chariot-Kinderanhänger. Und ich habe sie beide gleichzeitig am Hinterrad. So kann ich mein Fahrrad weiterhin im Alltag fahren und brauche über eine Elektrounterstützung gar nicht nachzudenken.
Freitags befestige ich den Croozer Fahrradanhänger für den Wochenendeinkauf am Rad. Die paar Kilometer auf dem Rückweg, wo es bergauf geht, muss ich dann halt etwas mehr treten. Wenn ich nachmittags ein Enkelkind von der Kita abholen soll, ist der dazugehörige Thule Fahrradanhänger ebenfalls dort und schnell an meinem Fahrrad befestigt. Abends wird beides zusammen von den Eltern abgeholt.
Lastenanhänger haben auch ihre Laster
Doch alles machen die Fahrradanhänger auch nicht mit. Sie sind meist nur für bis zu 40 kg Zuladung zugelassen – was hauptsächlich an den Bremsen des Fahrrads liegt, die für die zusätzliche Belastung nicht gewappnet sind. Zudem müssen die Anhänger im Dunkeln mit Licht ausgerüstet sein. Ich persönlich fahre damit nur im Hellen. Doch auch beim Fahrrad selbst sollte man darauf achten, dass es für die Nutzung von Hängern zugelassen ist. Gefederte Fahrräder werden da schnell zum Problemfall. Manchmal darf man auch nur Hänger mit Hochdeichsel nutzen. Und Vorsicht! Mit einem beladenen Anhänger verhält sich das vertraute Fahrrad anders als gewohnt. Man muss andere Kurvenradien einplanen und das Bremsen wird schwieriger. Auch ungewohnte Schwingungen – verursacht durch die Last – sind nicht zu unterschätzen.
Mein Fazit: Da ich verhältnismäßig wenig Strecke im Transportmodus mache und sich mein Alltag eher um Fahrten von A nach B dreht, liebe ich mein leichtes Fahrrad. Für mich bleibt das tägliche Radfahren daher so, wie es von Anfang an war: flexibel, unkompliziert und mit viel Spaß verbunden.
// Bilder: bikefolks.de
Hey, wie bekommst du deinen Croozer und den Thule a die gleiche Kupplung bzw. wie verbaust du zwei Kupplungen.
https://www.bikefolks.de/2019/12/04/keep-it-simple-lastentransport-mit-alltagsrad-und-fahrradanhaenger/
Viele Grüße, Anna